Chapter 3 – Pete’s Fishfarm

18. Oktober 2009 um 11:32 pm | Veröffentlicht in Reisen | 1 Kommentar

Sooo, sers Leute.
Nun der erste Bericht. Und wenn ich mich recht erinnere, dann muesste ich jetzt erst ein mal ueber Pete’s Fishfarm berichten. Wir sind am Freitag, den 09.10.09 morgens frueh mit dem Bus richtung Mt Gambier gefahren. Dieses Oertchen ist das zweitgroesste in SA (South Australia) mit gerade mal 25.000 Einwohnern und liegt fast genau zwischen Adelaide und Melbourne – zu jeder Stadt ca. 450 km entfernt. In Penola (ein Dorf in der Naehe von Mt G.) angekommen, wurden wir von der Farmerin abgeholt und erst einmal einkaufen geschickt. 140$ fuer uns beide pro Woche – das bedeutete dann auch noch selber kochen. Das hatten wir uns anders vorgestellt, da bei den meisten Wwoofing Plaetzen die Familien kochen und man dort mitisst und gerade am Esstisch lernt man gutes Englisch. Bei uns lief das alles leider separat ab. Wir konnten zwar mit den Essen (vor dem TV wohlgemerkt), aber geredet haben sie nicht. Vllt. waren sie nach nem harten Arbeitstag nicht in der Stimmung sich mit uns auf Englisch zu unterhalten.
An sich wuerde ich das Haus eher als Arbeiterbude bezeichnen. Auf ueberfluessigen Luxus (z.B. Heizung, bequeme Matratzen, Sauberkeit, uvm.) wurde verzichtet. Nachts wurde es so kalt, dass wir mit Hose und Pulli schlafen mussten. Als wir am ersten Tag dann Alteisen auf einen Haufen schleppen mussten, haben wir nach Handschuhen gefragt, da das alles sehr scharfkantig war. Daraufhin sagte er nur, dass Handschuhe nur fuer Pussys sind und man nur in Westernfilmen Leute mit Handschuhen sieht, was aber nicht der Realitaet entspricht. Meine Mum hat mich sogar vor der Farm gewarnt, da sie gegoogelt hat und ein paar erschreckende Backpackerberichte gelesen hat. Eine asiatische Backpackerin wurde z.B. von einem Maehdrescher ueberfahren und ist gestorben. Nicht die besten Voraussetzungen zum Wwoofen…
Wir hatten auch jede Menge zu tun. Taeglich mussten wir den Laemmchen die Flasche geben (drei mal taegl. – leider ist eins gestorben, war aber nicht unsere Schuld), Milch anruehren, Abwaschen, Maeuse fuettern und toeten (Fuer den Vogel Kermit, der nach einem Autounfall flugunfaehig ist und sich daher die Maeuse nicht selber jagen kann.). Dann mussten wir noch in der Zeit einige hundert Meter Zaun bauen, ca. 1000 Forellen ausnehmen, Forellenbecken reinigen, zwei Forellenteiche abfischen und noch kleinere andere Sachen erledigen. So kamen pro Tag 6 Stunden Arbeit zusammen. In unserer Freizeit haben wir via LAN Spiele gezockt. Was kann man denn sonst anderes machen? Kein Internet! Kein Handyempfang! Und die naechst groessere Stadt 50 km entfernt (Mt G.)! Und das Wetter war auch schlecht.
Sogar eine toedliche Schlange und eine riesige Spinne haben wir gesehen. Beim Zaeune bauen (fencing) hat sich der eine Hund (Maggi) mit einer Copperhead Snake angelegt. Pete hat sich natuerlich total aufgeregt, da er schon mal 1000$ fuer den Hund ausgeben musste, da er sich hat beissen lassen. Da hat er erst mal sein tolles Vokabular ausgepackt:“fucking bloody bitch (female dog)“ und noch mehr, was ich allerdings nicht versrtanden habe. Pete und Kaye sind an sich sehr lustige und sehr direkte Menschen. Als eines Tages zwei Kirchenfrauen vorbei kamen, hat er denen erst mal die Meinung gesagt, was er so von Gott haelt. Hab nur hin und wieder das Wort „fucking“ gehoert. Ueberfluessiger Weise hat er gerade seine Waffen in den Pick Up geladen, weil er jagen gehen wollte. Das hat dann die Situation natuerlich perfektioniert. Ein bisschen prollig ist er allerdings auch. Seine Baeuerchen hat er nicht mal ansatzweise versucht zu vermeiden. Man haette sogar den Eindruck gewinnen koennen, dass er moeglichst laut und lange ruelpsen moechte. Vllt. machts ihm ja Spass. Wir haben das Experiment nach einer Woche dann doch lieber abgebrochen, da das doch sehr abseits war und das Fischeausnehmen doch ein bisschen an Fliessbandarbeit erinnert hat. Aber alles in Allem war das eine tolle Zeit und eine grossartige Erfahrung. Wir haben den Abschnitt „Chapter 3“ genannt, da das nach Sydney und Adelaide der dritte Australien Abschnitt war. „Chapter 4“ ist jetzt Melbourne und ich muss sagen, jeder Abschnitt in Australien hat irgendwo seinen eigenen, speziellen Charakter, der die verschiedenen Stationen so einzigartig macht.
Am 15.10. ging dann unser Bus von Mt Gambier nach Warrnambool, wo wir eine Nacht geblieben sind, um am naechsten Tag die Great Ocean Road zu sehen. Das Hostel war super. Allerdings war dort recht wenig los. Man konnte dort Fahrraeder, Angeln, Surfboards kostenlos ausleihen. Eine Bar war auch im Hostel, sowie Pool Billard, Dart, Chillecke und vieles mehr. Allerdings gings am naechten Morgen weiter. Haben in der Hektik sogar unseren Fussball und Football vergessen. Dafuer hat uns dann die Great Ocean Road entschaedigt. Bilder folgen morgen bzw. uebermorgen, da wir morgen das Hostel wechseln und dann kostenloses Internet haben. Hatten dann in Apollo Bay einige Stunden aufenthalt. Habe dort in der Zwischenzeit meinen ersten australischen Espresso (short black) getrunken: Australian Skyburry und er hat echt sehr lecker geschmeckt im Gegensatz zu diversen anderen Espressi, die ich hier schon getrunken habe. Danach gings weiter in die Industriestadt Geelong und von dort noch eine Stunde mit dem Zug nach Melbourne. Und noch mal zum Thema Kaffee: ich habe heute eine Kaffeeroesterei (50 Meter von meinem Hostel entfernt) gesichtet. 5 Kg Probat Roester und auch gute Kaffees. Habe einen Papua Neu Guinea Sigri gesichtet. Dort zu arbeiten waere perfekt. Ich werde dort morgen wohl mal vorbeigucken 🙂

So, genug geschrieben. Freut euch auf die Photos. Ein Bericht ueber Melbourne wird auch noch folgen, allerdings muss ich erst noch mehr hier sehen 🙂 Also bis dann

1 Kommentar »

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  1. man maaaax 😀 der eintrag macht einem ja todes angst..


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